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Nach einer für das Team und mich persönlich überaus erfolgreichen Strassensaison entschloss ich mich die “gute Form” noch für ein paar schöne Crossrennen zu nutzen.

Am 27.10.2018 beim Rennen in Emsdetten stürzte ich in der ersten Runde schwer. An Position 10  liegend, sprang mir die Kette ab. Bis ich diese wieder aufgelegt hatte war ich gut 10 weitere Plätze durchgereicht worden. Mit entsprechend viel Wut im Bauch - Vollgas hinterher. Im Gelände bereits 2-3 wieder zurückgeholt gab ich auf einer Schotterpassage, die nächsten Fahrer im Blick, Gummi.

 

Ich fuhr eine ca. 1 m hohen Bodenwelle zu schnell oder mit fehlender Technik an, wurde ausgehoben und flog über den Lenker. Alles ging so schnell, dass ich nicht einmal die Hände nach vorne bekam um mich abzufangen. Ich landete, wie im Freibad, mit einem Seemannsköpper.

 

Ich lag da, bekam im ersten Augenblick, welcher sich wie eine Ewigkeit anfühlte, keine Luft. Schmerzen im Brustkorb und am Rücken. Umstehende Zuschauer kamen herbeigerannt und erkundigten sich nach mir, aber ich wollte nur liegen und wieder Luft bekommen. Die kam dann auch gaaaanz langsam. 5 - 10 Minuten dann waren auch die Sanitäter da. Nichts für ungut, aber die habe nun einmal keine Kompetenzen. Nicht, dass Sie nicht kompetent sind, aber Sie dürfen halt nix machen. Ich wurde kurz abgetastet und als stabil eingestuft. Ich hatte wohl nur ein paar Prellungen ;-)

 

Leiderprobt durch 20 Jahre American Football akzeptierte ich die fachkundige Meinung, erholte mich noch ein paar Minuten und fuhr dann unter Schmerzen zu meinem Auto zurück. Wohlbemerkt mit dem Rad durch den Wald - WAHNSINN :-O

 

Das Umziehen war garnicht mal so einfach und das Rad in den Kofferraum hiefen erst recht nicht. Ohhh waren das schei.... Schmerzen.

 

Natürlich fragt sich jetzt jeder "warum ist er dann nicht ins KH, der Depp "!?

 

Wer will schon in Emstetten ins KH ;-)

 

Also irgendwie ins Auto, bestmögliche Schonhaltung eingenommen und die 200km .... (in Worten zweihundert km)....auf der rechten Spur nach Hause. Die Schonhaltung funktionierte ganz gut, sodass ich zwischenzeitlich auch nur noch an eine Prellung glaubte/hoffte. 30km vor Köln mußte ich dann allerdings noch einmal Tanken. Beim Aussteigen dann das untrügliche Signal meines Körpers, dass da was nicht stimmt. Als ich meine Beine aus dem Wagen hiefe schießt ein Schmerz durch mich durch, dass mir fast schwarz vor Augen wird. Ich tanke, bezahle und mach die 30 km noch. Zuhause angekommen setze ich mich auf das Sofa und sage meiner Frau nur noch " fahr mich bitte ins KH".

 

Gesagt, getan. Erstanamnese, dann das Röntgen. Da war es mit der Hoffnung auch schon vorbei. Der Doc sagt was von " ...da sieht was nicht gut aus"........"da steht was nicht so wie es soll"........." und das wir jetzt ein CT machen und der Oberarzt ständig informiert würde".

Nach dem CT schauen dann alle ganz ernst oder erschrocken und ich musste die Beine gerade machen und darf mich auch ab jetzt nicht mehr bewegen.....also garnicht mehr bewegen! Der 3 Brustwirbel, und der sitzt ziehmlich weit oben, sei zerborsten, nicht gebrochen, nein zerborsten. Ich vergleiche das immer mit nem Fortuna-Brödchen (Schokokuss zw. zwei Brödchenhälften und drauf hauen). That´s it. Nix mehr übrig....platt. Der 4te BW Deckenplatteneinbruch, ferner Blut in der Lunge und die 2 gebrochenen Rippen sind eigentlich schon zu vernachlässigen. Was hängen bleibt ist......"Bruch instabil"......"Not-OP wird bereits vorbereitet".

 

Ab jetzt KH-Routine:

OP-Besprechung mit Arzt und Anästesie, 10 Unterschriften, Zugänge legen. Dabei die Nerven behalten, was eigentlich so garnicht gelingt. Ich zittere am ganzen Leib. Ich bin total durch. Meine Frau die ganze Zeit dabei, ist der Fels in der Brandung. Zusammen mit dem behandelnden Arzt, Dr. Hundeshagen und dem  MTA  Hr. Diekmann macht Sie einen super Job :-*

 

An dieser Stelle spreche ich das größte Lob dem diensthabenden Personal der Unfallambulanz und dem Operationsteam im KH Merheim aus. Soviel Empathie, Fürsorge und “menschliche Nähe” hätte ich persönlich nicht erwartet. Großes Kino!

 

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